So verschwinden sie alle!

Marco Zscherny, Leipziger Stadtrat (BSW)

2. Juni 2025

Die Namensgebungen von Einrichtungen, insbesondere von Schulen, hatte bis 89 die gute Tradition, antifaschistischen Widerstand und seine Protagonisten zu ehren und damit aktiv die Beschäftigung mit der Geschichte zu befördern. Seitdem sind einige Namen gefallen, wie zum Beispiel Arthur Nagel, Kurt Kresse, Georg Schumann, Rolf Axen, Gerhard Ellrodt usw. Oft haben diese Namen auch jetzt noch einen guten Nachhall in der Bevölkerung und die Älteren können zumindest mit den Personen, die ihrer Schule ihren Namen verliehen haben, heute noch etwas anfangen. Umso trauriger ist es, dass mit Hans und Hilde Coppi die nächsten bekannten Namen verschwinden. Lediglich eine Gedenktafel erinnert an die Widerstandskämpfer – aber das ist einfach nicht dasselbe.

Ich vermute, es liegt daran, dass es meist kommunistische Aktive waren, oder Menschen mit positivem Bezug zur DDR. Leider hat sich auch bei der Schwimmhalle Eisenbahnstraße gezeigt, dass trotz Mehrheit der Stimmen, ein Otto Runki nicht gewürdigt wurde. Gerade in Zeiten wie diesen darf man aber das Gedenken nicht vergessen und muss sich bewusstmachen, dass es mutige Menschen gab, die Widerstand geleistet haben und dafür von den Faschisten ermordet wurden. Wo, wenn nicht in der Schule ist diese Form der politischen Bildung besser angebracht?

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