Mit Vernunft, nicht Reflex!

16. Juni 2025

Das alt-neue Technische Rathaus wird eine der größten Investitionen der nächsten Jahre sein. Die alte Ankaufvorlage zum Grundstück enthielt pauschal den Abriss des bestehenden Betongerippes in der Prager Straße. Allem Zeitdruck zum Trotz war dies falsch, es setzte hierauf zu Recht die Kritik der Fachverbände ein.

Der neue Schwenk der Verwaltung hin zum Erhalt sollte aber nicht in die andere reflexhafte Pauschalität führen: dem Totalerhalt. Die Stadt muss sich die notwendige Zeit nehmen, um das Gerippe zu begutachten und festzustellen, was möglich sein wird und wo Risiken liegen; bautechnisch und wirtschaftlich. Hieran kann man sich der eigenen Bedarfe versichern, um in Hinsicht auf Funktionsunterbringung, Ausstattung und auch Mobilität fundierte Planvorgaben zu setzen.

Für die Stadt wie für die Bürger muss ein effektives und attraktives Gebäude entstehen, denn es wird uns lange begleiten! Die Chance zur städtebaulichen Aufwertung des Straßenzugs sollten wir nutzen. Der in der alten Vorlage geforderte „repräsentative Charakter“ lässt sich neu denken: nicht als äußere Form, sondern als innere Qualität. Wir plädieren dafür, dies – gerade beim Bauen im Bestand – in Effizienz und Innovation zu suchen, statt starr auch noch die letzte überbordende bauliche Regel zu erfüllen.

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