2008 kam von Berlin aus die Denkmalidee über Leipzig und geistert
seitdem variantenreich umher. Auch der letzte Anlauf mit „Banner,
Fahnen, Transparente“ vermochte es nicht, die Stadtgesellschaft zu einen.
Die weißen Flächen bleiben sicher nicht lang blank und bedeuten
Folgekosten in Zeiten schwierigen Haushaltens. Hier braucht es
mindestens einen rechtlichen Rahmen mit den Künstlern, ab wann und wie
zu reinigen ist. Die abstrahierten Banner mögen entwerferisch geschickt
sein, aber wenig gefeit vor dem historischen Vergleich. Dies gilt auch für
den Wilhelm-Leuschner-Platz, der schon einmal durchgefallen war. Der
Bezug zur Deutschen Einheit scheint angesichts von ökonomischen
Unterschieden und gesellschaftlicher Polarisierung zwischen Ost und West
unpassend. Dass die Konzeption des Denkmals als Forum – und damit
entrückt von den historischen Ereignissen des Oktobers 89 hin zu
Gegenwart, Zukunft und sogar über die Landesgrenzen hinaus – dieses
Spannungsfeld vermittelt, ist sehr optimistisch gedacht. Aus dieser Kritik
fordert die BSW-Fraktion einen Bürgerentscheid, er wäre das einzige
Mittel, Klarheit und breite Akzeptanz zu schaffen, und der wohl denkbar
beste Abschluss für ein Denkmal im Sinne von Freiheit, Einheit und
Demokratie.
Freiheit, Einheit, Denkmal?

16. April 2025
Schlagworte:
Mehr Beiträge

Warum Leipzig eine neue Tourismusstudie braucht
Die BSW Fraktion möchte die Leipziger Tourismusförderung effektivisieren. Dazu ein paar Zahlen: Der Leipziger Tourismus brachte laut dem Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr im Jahr 2023 über zwei Milliarden Euro Bruttoumsatz. Diese stammten primär von vier Millionen gewerblich vermieteten Nachtunterkünften sowie 40 Millionen Tagesreisen. Direkt im Tourismus seien 650 Millionen Euro umgesetzt worden. Indirekt in…Eric Recke. 14. Juli 2025
Mit Vernunft, nicht Reflex!
Das alt-neue Technische Rathaus wird eine der größten Investitionen der nächsten Jahre sein. Die alte Ankaufvorlage zum Grundstück enthielt pauschal den Abriss des bestehenden Betongerippes in der Prager Straße. Allem Zeitdruck zum Trotz war dies falsch, es setzte hierauf zu Recht die Kritik der Fachverbände ein. Der neue Schwenk der Verwaltung hin zum Erhalt sollte aber nicht…Sascha Jecht. 16. Juni 2025
So verschwinden sie alle!
Die Namensgebungen von Einrichtungen, insbesondere von Schulen, hatte bis 89 die gute Tradition, antifaschistischen Widerstand und seine Protagonisten zu ehren und damit aktiv die Beschäftigung mit der Geschichte zu befördern. Seitdem sind einige Namen gefallen, wie zum Beispiel Arthur Nagel, Kurt Kresse, Georg Schumann, Rolf Axen, Gerhard Ellrodt usw. Oft haben diese Namen auch jetzt…Marco Zscherny. 2. Juni 2025
Erhalt von Bargeld im ÖPNV
Der Sinn des ÖPNV ist die reibungslose Bewegung von A nach B. Reibungslosigkeit umfasst dabei auch die der Vorbereitung der Fahrt dienenden Tätigkeiten wie den Ticketkauf. Sicher steigen die Online- und bargeldlosen Ticketkäufe und die Abos, aber Bargeld ist immer noch bei jedem zweiten Ticketkauf im Spiel. Nun würden 7% der Ticketkäufe in den Fahrzeugen…Eric Recke. 31. Mai 2025
Änderungsantrag: Neues Technisches Rathaus in der Prager Straße 20-28: Variantenvergleich und Empfehlung Rohbauerhalt
Antragsnummer: VII-DS-09692-NF-04-DS-03-ÄA-03 Beschlussvorschlag Die bestehende Vorlage VII-DS-09692-NF-04-DS-03 wird wie folgt geändert: Punkt 1 und 3 bleiben bestehen. Punkt 2 wird durch Folgendes ersetzt: 1. Der geplante Abriss des alten Technischen Rathauses gemäß Vorlage VII-DS-09692-NF-04 wird ausgesetzt, bis dem Stadtrat eine geeignete Entscheidungsgrundlage vorgelegt wird. 2. Gegebenenfalls notwendige Sicherungsmaßnahmen am Betongerippe sind vorzunehmen, um Witterungsschäden sowie Gefahren…BSW Fraktion. 28. Mai 2025