Die Haushaltslücken werden immer größer, die Einnahmen und Zuwendungen immer unsicherer – ob aus der Gewerbesteuer oder von Land und Bund. VW will möglicherweise in Sachsen reduzieren und in China erweitern. Der Grund: Kosteneinsparungen und Konkurrenzdruck bei E-Autos. Wann folgt Porsche mit ähnlichen Überlegungen?
Der Landes-Nothaushalt begrenzt zahlreiche Zuwendungen im Bereich der Kommunen und reagiert auf ein Vier-Milliarden-Loch. Die auch mit der Schuldenbremse vielfach kaputtgesparte Infrastruktur und Daseinsvorsorge wird zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen. Zeitgemäß wäre stattdessen eine Investitionsoffensive in diese Bereiche wie auch in Wirtschaft, Verkehr, Bildung und Wohnen – scheinbar unlogisch bei sinkenden verfügbaren Mitteln.
Hätte man aber schon bei guter Konjunktur mehr investiert – vorausgesetzt der Produktabsatz ist gesichert –, hätte man nun auch mehr, von dem man zehren könnte. Umso richtiger ist investieren in der Flaute, sonst kommt man entweder nur sehr langsam oder gar nicht mehr heraus. Statt in kostentreibende Extravaganzprojekte oder fragwürdige Energieträgerwechsel sollte Leipzig aber lieber in die berufliche Qualifikation junger Menschen, die Überwindung von Arbeits- und Wohnungslosigkeit und eine stabile Wirtschaftsdiversifizierung investieren.